Dienstag, 27. Juni 2017

Welcher Geruch? Fußschweiß?

Im folgenden habe ich mir Gedanken über die "Chemie" des Mantrailens gemacht:
Mit welchem Geruch findet der Hund am ehesten die gesuchte Person?
Gerüche die vom Menschen "produziert" werden verhalten sich in der Umwelt unterschiedlich.
Unstrittig ist inzwischen, dass Hunde fähig sind Indiviualgerüche von Menschen zu unterscheiden und anzuzeigen.
Aber welchem Geruch soll der Hund folgen, wenn er einen Menschen sucht?
Und welchem Geruch kann der Hund am ehesten in der entsprechenden Umwelt zu der gesuchten Person folgen?
ein logischer Ansatz ist es, dass der Hund den Fuss (Schweiß) Spuren der gesuchten Person folgen soll:

Anatomische und physiologische Grundlagen von Fußschweiß (Wikipedia)

Die Fußsohlen und Handinnenflächen sind mit besonders vielen ekkrinen Schweißdrüsen besetzt, in der Regel etwa 500 pro cm².[1] Diese dienen nicht der Thermoregulation, sondern der besseren Haftung der (nackten) Füße auf einer Unterlage. Dies zeigt sich auch darin, dass die entsprechende Schweißproduktion der Hände und Füße nicht vom thermoregulatorischen Zentrum, sondern einem eigenen Zentrum des Zentralnervensystems über den sympathischen Teil des vegetativen Nervensystems gesteuert wird. Das Schwitzen der Hände (Schweißhände) und Füße (palmoplantar) wird über sympathische Nervenfasern vermittelt und tritt während des Schlafes nicht auf.

Wie kommt der Fußschweiß auf den Boden wenn man Schuhe trägt?
Schweiß durchtränkt die Strümpfe und Schuhe, wenn man in den Schuhen läuft drückt man den Schweiß durch das Schuhmaterial und die Nähte nach aussen. Sogar das Sohlenmaterial ist durchlässig und der Schweiß wird durch das Körpergewicht auf den Boden gedrückt.
In einem Experiment wird Wasser in ein Paar Wanderstiefel gefüllt und man sieht wo das Wasser sich den Weg durch das Schuhmaterial sucht. Wenn man die Schuhe anzieht und in ihnen läuft wird durch die Quetschung der Bewegung das Wasser zusätzlich nach aussen gedrückt ( K9 Scent Training, Resi Gerritsen, Ruud Haak S. 38ff).

Welche Inhaltsstoffe des Schweißes können Hunde am besten wahrnehmen?
Welche Inhaltsstoffe des Schweißes halten sich in der Umwelt am längsten?
Wie lange hält sich der Fußschweiß auf dem Boden und auf verschiedenen Untergründen? 
Aus welcher Entfernung kann der Hund Fußschweiß riechen?

Hier mal eine Sammlung der chemischen Inhaltsstoffe von Schweiß:

wikipedia sagt:
"Wasser (etwa 99 Prozent)
Natriumionen (45 mmol/l)
Chloridionen (58 mmol/l)
Kaliumionen (5–9 mmol/l)
weitere anorganische Salze
Harnstoff
Harnsäure
langkettige Fettsäuren
Aminosäuren, Peptide wie Dermcidin
Ammoniak
Zucker
Milchsäure
Ascorbinsäure (Vitamin C)
Cholesterin"

Schweiß (http://flexikon.doccheck.com/de/Schwei%C3%9F)

Synonym: Sudor Englisch: sweat, perspiration

1 Definition

Schweiß ist das hypotone und saure Sekret der Schweißdrüsen in bestimmten Arealen der Haut. Den Vorgang der sichtbaren Schweißbildung nennt man Schwitzen.

2 Biochemie

Schweiß ist üblicherweise aufgrund verminderter Ionenkonzentrationen hypoton. Sein pH-Wert ist von verschiedenen Faktoren abhängig und schwankt zwischen 4 und 7. Schweiß besteht zu über 99 % aus Wasser. Weitere Bestandteile sind Elektrolyte wie Na+, Cl- und K+ sowie Laktat. Daneben enthält der Schweiß eine Reihe von anderen, meist flüchtigen Bestandteilen, unter anderem kurzkettige Carbonsäuren (Ameisensäure, Buttersäure, Hexansäure), Harnstoff, Harnsäure, Bicarbonat und Cholesterin.

3 Physiologie

3.1 Sekretion

Der Sekretionsmodus der meisten Schweißdrüsen ist merokrin bzw. ekkrin. Bei den großen Schweißdrüsen des Achsel- und Genitalbereichs, den so genannten Duftdrüsen, wird ein apokriner Sekretionsmodus beobachtet. Diese Drüsen entwickeln sich erst in der Pubertät und sitzen an der Haarbasis.
Die Sekretion des Schweißes ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Neben einer hohen Umgebungstemperatur führen vor allem psychische Einflüsse zu einer gesteigerten Sekretion, darunter Stress, Aufregung oder körperliche Anstrengung. Neurovegetativ wird die Schweißproduktion vor allem durch den Sympathikus gesteuert.
Bereits ohne starke körperliche Aktivität oder eine hohe Umgebungstemperatur produziert der Mensch zwischen 100 und 200 ml Schweiß pro Tag, die zur sogenannten Perspiratio insensibilis zählen. Die maximale Schweißproduktion unter forcierten Bedingungen liegt bei ungefähr 2 l/h. Bei vermehrter Sekretion wird der Salzgehalt des Schweißes reduziert, um einen Salzverlust zu vermeiden.

3.2 Funktion

Der Schweiß dient der Erzeugung von Verdunstungskälte und damit der Thermoregulation des Organismus. Daneben erzeugt er einen sauren Film auf der Haut, der antimikrobiell wirkt und den natürlichen Säureschutzmantel bildet. Vermutlich vermittelt der Schweißfilm auch die oberflächliche Verbreitung der hauteigenen Lipiden.

3.3 Geruch

Frischer Schweiß ist nahezu geruchlos. Erst durch den Abbau langkettiger Fettsäuren zu kleineren Molekülen wie Ameisensäure oder Buttersäure wird der typische Schweißgeruch erzeugt. Für diese chemische Umwandlung sind Bakterien der Hautflora verantwortlich.

4 Klinik

Eine krankhaft gesteigerte Schweißproduktion wird als Hyperhidrose bezeichnet. Eine verminderte Schweißbildung nennt man Hypohidrose. Nachtschweiß kann ein Symptom konsumierender Erkrankungen sein. Kaltschweißigkeit tritt u.a. bei Stress und Schock auf. 

Lipide:

Der Begriff Lipide bezeichnet die Gesamtheit der Fette und fettähnlichen Substanzen. Lipide sind chemisch heterogene Substanzen, die sich schlecht in Wasser (Hydrophobie), gut dagegen in unpolaren Lösungsmitteln (Lipophilie) lösen.

Wer schon mal eine Küche nach der Zubereitung von Würstchen in der Pfanne putzen musste, weiß, dass Fett schwer weggeht und dass es noch lange nach den Würstchen riecht.

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